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Zinsen: Minister Brunner und Banken reagieren
Die hohen Zinsen der vergangenen Monate sorgen bei vielen Haushalten für immer knappere Kassen. Besonders die variabel verzinsten Wohn- oder Baukredite wirken sich zunehmend mit enormen Belastungen aus. Gleichzeitig sind Sparer weiterhin mit niedrigen Sparzinsen konfrontiert. Nun reagiert die Regierung gemeinsam mit den Banken.
Gemeinsam gegen hohe Zinsen
Die Geldpolitik der europäischen Zentralbank (EZB) war die vergangenen Jahren von einer Politik der niedrigen Zinsen dominiert. Im Kampf gegen die hohe Inflation war es für die EZB notwendig, den Leitzins zu erhöhen. Das beeinflusst in weiterer Folge die Kredit- und Sparzinsen der Österreicher. Besonders Kredite mit variablen und daher steigenden Zinsen bringen Kreditnehmer jetzt potenziell in Bedrängnis. Haushalte sind besorgt, durch die steigenden Zinsen die Finanzierung ihrer vier Wände nicht mehr bedienen zu können.
Darum erarbeitete das Finanzministerium gemeinsam mit den heimischen Banken eine Erleichterung in der Finanzierung. Mit den Maßnahmen soll speziell jenen geholfen werden, denen die Bedienung ihrer Raten jetzt schwerfällt.
Bankenvertreter im Finanzministerium
Als Vertreter der österreichischen Banken kam Willibald Cernko (Vorstandsvorsitzender Erste Group Bank AG) am Mittwoch vormittags zu einem Gespräch mit Finanzminister Magnus Brunner in das Ministerium.
„Die aktuelle Situation kann für Kundinnen und Kunden sehr herausfordernd sein. Wir haben im Gespräch mit den Banken in den letzten Wochen darauf hingewiesen, dass wir hier Handlungsbedarf sehen“, erklärte Brunner nach der Unterredung.
„Es freut mich, dass nun seitens der Banken reagiert wird. Für diese Bereitschaft danke ich den Vertreterinnen und Vertretern der Banken und bin zuversichtlich, dass das auch im Sinne der heimischen Finanzinstitute ist“, so Finanzminister Magnus Brunner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Obmann der Bundessparte Banken und Versicherungen in der Wirtschaftskammer Willibald Cernko am Mittwochvormittag.
Bankenchef Cernko kündigte an, dass sich die Banken sehr kundenorientiert verhalten werden. Stundungen oder Laufzeitverlängerungen bei bestehenden Krediten sollen im Einzelfall geprüft werden. Jedenfalls fix scheint bereits eine Nachsicht bei allfälligen Spesen oder Verzugszinsen zu sein.
Cernko dazu wörtlich: „Für jene privaten Haushalte, die Schwierigkeiten bekommen, werden wir deshalb in den ersten zwölf Monate auf Mahnspesen und Verzugszinsen verzichten.“
Transparenzplattform und Bundesschatz fördern Wettbewerb
Sparerinnen und Sparer sollen außerdem rascher von den steigenden Zinsen profitieren können. Um das zu erreichen, ist Transparenz bei den Angeboten wichtig. Künftig werden darum Kreditinstitute ihre Konditionen für Spareinlagen an eine von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) betriebene Plattform melden. Diese Plattform schafft einen Überblick über die Angebote der Banken.
Im Sinne des Wettbewerbs bietet das BMF ein zusätzliches Angebot für Sparerinnen und Sparer: Der Bundesschatz wird wiederbelebt. Unter diesem Titel gibt die Republik Österreich fest verzinste Staatsanleihen an Private aus. Das bietet eine sichere Möglichkeit, zu attraktiven Konditionen Geld anzulegen.
„Unser Zugang ist, seriös an Lösungen zu arbeiten. Ich denke, mit den heute präsentierten Schritten wird es gelingen, den Menschen die Sorgen um ihr Eigenheim zu nehmen und Verbesserungen für Kundinnen und Kunden herbeizuführen“, so Brunner.