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Finanzbildung in Österreich: Das sind die Sieger-Ideen der Jugend!

Foto: iStock/anilakkus

Im Zuge der Erarbeitung der nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich wurde über die Co-Creation Plattform des Finanzministeriums, das e³lab, eine online Ideen-Challenge für junge Menschen und interessierte Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Nun konnte Finanzminister Gernot Blümel die Sieger im kleinen Rahmen im Winterpalais im Finanzministerium ehren. Zur-Sache präsentiert sind die Gewinner-Ideen der online Challenge.

 

e³lab Challenge kürt die Siegerideen für Finanzbildung

Aus rund 90 eingereichten Einzelideen wurden von einer Fachjury des Bundesfinanzministeriums die zwei besten Ideen herausgefiltert. „Das war wahrlich keine leichte Aufgabe für unsere BMF-Fachjury. Doch die beiden Siegerprojekte hatten in den Bewertungskategorien Umsetzbarkeit, Innovation, Akzeptanz bei jungen Menschen sowie Wirksamkeit und Finanzverständnis fördern, letzten Endes die Nase vorn“, betonte Finanzminister Gernot Blümel bei der Siegerehrung.

 

Ziel der online Challenge

Das zentrale Ziel der online-Challenge ist es, dass die österreichische Bevölkerung „bewusst und selbstbestimmt“ am wirtschaftlichen Leben teilnimmt und „gute finanzielle Entscheidungen“ trifft, so der Finanzminister.

Derzeit sei man in der Abschlussphase der Erarbeitung der nationalen Finanzbildungsstrategie. Bei dieser Strategie wird besonderer Fokus daraufgelegt, dass Kompetenzen im Bereich Finanzwissen schon in jungen Jahren entwickelt werden. „Der Sinn unserer Ideen Challenge war, Inputs und Meinungen junger Menschen im Zusammenhang mit Finanzbildung zu hören und diese somit in den politischen Prozess der Finanzbildungsstrategie einzubinden“, erklärte Blümel.

 

v.L. nach R.: HAK Fürstenfeld: Schüler Marcel Kern + Dir. Mag. Eva Gruber, Finanzminister Gernot Blümel, TGM: Mag. Romana Tschiedel + Schüler Anatolio Vujic/ Foto ©BMF/Dunker

v.L. nach R.: HAK Fürstenfeld: Schüler Marcel Kern + Dir. Mag. Eva Gruber, Finanzminister Gernot Blümel, TGM: Mag. Romana Tschiedel + Schüler Anatolio Vujic/ Foto ©BMF/Dunker

 

Sieger-Ideen:

Finanz- „Pokémon-Go“ App – Finanzbildung spielerisch gestalten

Die erste Siegeridee stammt aus der HAK Fürstenfeld. Diese Schülergruppe hat eine Idee für eine App, angelehnt an das Spiel „Pokémon-Go“, für Oberstufenschüler konzipiert: Häuser stellen einzelne Akteure des Wirtschaftskreislaufes dar, in denen sich die Teilnehmenden über finanzielle Themen informieren können. In Gruppen-Challenges können Teams sich miteinander messen, wobei unterschiedliche Fragen beantwortet werden müssen. Für jede richtig beantwortete Frage bekommt man Coins, die in Gutscheine umwandelt werden können. Lernanreize gibt es genug, denn das jeweils nächste Level erreicht man nur, wenn man Prüfungen positiv absolviert hat. Außerdem werden praxisnahe Situationen nachgestellt, die man mit dem gelernten Wissen richtig meistern muss.

„FinEduc – ein modulares Bildungsangebot für die Oberstufe“

Die zweite Siegeridee kommt aus der TGM Wien. Dort hat eine Abschlussklasse aus dem Bereich Maschinenbau, Schwerpunkt KFZ, ein modulares Bildungsangebot für die Oberstufe entwickelt. Das Fach FinEduc ist in Basis- und Zusatzmodule gegliedert. Basismodule gibt es zu den Themen Sparen, Kredite, Steuern, Versicherungen, Finanzpläne und Vorsorge. Darüber hinaus gibt es Module, die auf bestimmte finanzielle Herausforderungen des Lebens zugeschnitten sind. Darunter fallen zum Beispiel ein Eigenheim bauen oder kaufen, der unternehmerische Einstieg, aber auch Unfälle/Krankheit oder Hochzeit/Scheidung. Im Rahmen des modularen Bildungsangebotes sind betreute Recherchen durch das Lehrpersonal angedacht.

 

Informationen zu der Challenge:

         Das Projekt zur Erarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich wird gemeinsam mit der EK und der OECD im Rahmen des Strucutral Reform Support Programme (SRSP) durchgeführt. Der Partner „OECD“ wurde von der EK ausgesucht.

         Das Kick-off zum Projekt fand bereits am 26.05.2020 statt. Das Projekt besteht aus 2 Phasen.

         In der 1. Phase wurde von der OECD gemeinsam mit dem BMF ein Mapping Bericht erarbeitet, der bestehende nationale Finanzbildungsmaßnahmen und -aktivitäten in Österreich sammelt und internationale Best Practices analysiert. Auf Basis dessen sollen relevante Methoden, Inhalte und Formate für die österreichische Strategie herausgefiltert werden.

         In der 2. Phase des Projekts werden Struktur, Ziele und Maßnahmen für die nationale Finanzbildungsstrategie erarbeitet. Die Phase läuft seit Anfang März 2021 und soll bis Anfang August 2021 abgeschlossen sein.

         Mitte September 2021 wird dann die nationale Finanzbildungsstrategie mit einem Strategiedokument und konkretem Aktionsplan vom HBM vorgestellt. Anschließend startet die Implementierung und Umsetzung der Strategie. Die Strategie soll im Ministerrat verabschiedet werden.