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Corona-Aufarbeitung: vier Empfehlungen, fünf Lehren

Corona-Aufarbeitung: Den Bericht der Akademie der Wissenschaften präsentierten Alexander Bogner (ÖAW) und Katharina Rauch, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, eingeleitet von Bundeskanzler Karl Nehammer und Bildungsminister Martin Polaschek. Foto: Christoph Dunker

Corona: „Die Pandemie war für die Menschen in Österreich eine große Belastung.“ Mit diesen Worten leitete Bundeskanzler Karl Nehammer die Präsentation der Aufarbeitung der Pandemie und der Maßnahmen ein. Das Projekt leitete die Akademie der Wissenschaften. Das Ergebnis sind vier Empfehlungen und fünf Lehren.

 

Das oberste Ziel: Leben retten

„Unser oberstes Ziel war es immer, Menschenleben zu retten und einen Zusammenbruch der Versorgungssysteme zu verhindern“ erklärte Nehammer bei der Präsentation der Ergebnisse am Donnerstag im Bundeskanzleramt.

Dieser Aufarbeitungs-Prozess war am 4. Mai auf Anregung von Bundeskanzler Nehammer im Ministerrat beschlossen worden und wurde von federführend von der Akademie der Wissenschaften betreut. Die Bekämpfung der Pandemie hatte umfangreiche Maßnahmen und hohe Mittel erfordert, über deren Verwendung berichtet wurde.

Zur Begründung meinte Nehammer: „Ich habe immer gesagt: In einer Zeit wie dieser sind sicherlich auch Fehler passiert, diese werden in der Aufarbeitung nun benannt. Wichtig ist, aus Fehlern die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen.“

Mit dem Wissen von heute würden wir einiges anders machen, sagte Nehammer weiter, aber: „Wichtig ist jetzt, die richtigen Ableitungen zu treffen, die Lehren zu ziehen allen voran, dass alles daran zu setzen ist, einer Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.“

 

Corona: Die Empfehlungen

Die wesentlichen Empfehlungen des Berichtes sind:

  • Der Wissenschaftsskepsis und der Desinformation entgegenwirken.
  • Der gesellschaftliche Dialog sollte gefördert, Entscheidungen sollten transparent gefällt und verständlich vermittelt werden.
  • In Medien sollen konstruktiver Journalismus handlungs- und lösungsorientiert berichten sowie die Dialogfunktion erfüllt werden.
  • Die Bürgerinnen und Bürger sollen offen und respektvoll miteinander umgehen.

Auf Basis dieser Empfehlungen hat die Bundesregierung Ableitungen getroffen, die der Ministerrat heute, Donnerstag, per Umlaufbeschluss beschlossen hat. Mit der Umsetzung einiger dieser Maßnahmen wurde bereits begonnen. Die Empfehlungen lauten:

  • Krisenresilienz erhöhen: Das Bundeskrisensicherheitsgesetz wurde beschlossen, es sieht einige Institutionen vor, um die Regierung in der Vorsorge und Bewältigung von Krisen zu beraten.
  • Für Krisenkommunikation soll eine Struktur geschaffen und Konzept erstellt werden.
  • Weitere Analysen und Beiträge in der Lehre sollen der Skepsis gegenüber Wissenschaft entgegenwirken.
  • Die Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe sollen attraktiver werden.
  • Daten sollen systematisch erfasst und analysiert werden, um allen Partnern im Gesundheitswesen zur Verfügung zu stehen.

 

Corona-Aufarbeitung: Den Bericht der Akademie der Wissenschaften präsentierten Alexander Bogner (ÖAW) und Katharina Rauch, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, eingeleitet von Bundeskanzler Karl Nehammer und Bildungsminister Martin Polaschek. Foto: Christoph Dunker
Corona-Aufarbeitung: Den Bericht der Akademie der Wissenschaften präsentierten Alexander Bogner (ÖAW) und Katharina Rauch, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, eingeleitet von Bundeskanzler Karl Nehammer und Bildungsminister Martin Polaschek. Foto: Christoph Dunker