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Allianz der Fairness

Schmieden eine Allianz der Fairness: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger mit Deutschlands Ressortskollegen Cem Özdemir. Foto: BMLRT, Paul Gruber

Österreich drängt weiterhin auf eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln. Der Vorschlag der Kommission sieht lediglich eine freiwillige Kennzeichnung vor. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bekräftigte gestern bei einem Rat der Agrarminister diese Forderung. Österreichs Vorstoß wird bereits von 14 Mitgliedstaaten unterstützt.

 

Konsumenten wollen Herkunft kennen

Zur Begründung der Initiative erklärte Köstinger, die Schere zwischen hohen Preisen für Endverbraucher aber sinkenden Einkommen aus der Produktion von Lebensmitteln öffne sich ständig weiter. Zugleich wollen stets mehr Verbraucher wissen, woher ihre Lebensmittel kämen. In Österreich würden 86 % der Bevölkerung großen Wert auf die Herkunft von Lebensmitteln legen. Allerdings sei es für Konsumenten kaum mehr möglich, die Herkunft verarbeiteter Lebensmittel zu erkennen.

 

Allianz der Fairness

Wie Österreich hätten sich auch Finnland, Italien und Frankreich für nationale Herkunftsbezeichnung entschieden, so Köstinger. Daher habe sie beim Agrar-Rat in Brüssel mit Deutschlands Agarminister Cem Özdemir eine Fairness-Allianz initiiert. Dies werde weiters von Belgien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Ungarn, Malta, Portugal, Rumänen, Slowenien und Spanien unterstützt.

Die 14 Mitgliedstaaten fordern von der Kommission einen Vorschlag für eine EU-weite Herkunftskennzeichnung. Die regionalen Versorgungsketten müssten zudem gestärkt werden. Eine Wifo-Studie errechnete die positiven Effekte: Würden in Österreich um 1 % mehr an heimischen Lebensmitteln gekauft werden, so würde dies 3100 zusätzliche Arbeitsplätze und

„Unser Vorstoß beim informellen Rat hat gezeigt, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung ein zwingend notwendiges Instrument ist, um die Wertschöpfung bei den Bäuerinnen und Bauern zu steigern. Mehr als die Hälfte der Mitgliedsstaaten unterstützen unsere gemeinsame Allianz mit Deutschland. Das ist ein riesen Erfolg!“

 

Mehr zur Herkunftskennzeichnung in Österreich: https://www.landschafftleben.at/hintergruende/lebensmittelkennzeichnung

 

Mehr heimische Lebensmittel steigern Wertschöpfung

Die Studie Lebensmittel und Wertschöpfung (Land schafft Leben 2020, Agrarstrukturerhebung 2020, Statistik Austria) führt zu eindeutigen Daten:

  • 1 Prozent mehr heimische Lebensmittel bedeutet 5 Euro mehr Ausgaben in österreichischen Haushalten pro Monat.
  • Diese 5 Euro bzw. 1 Prozent mehr Ausgaben für heimische Lebensmittel bedeutet
    70 Millionen an zusätzlich generierter Wertschöpfung direkt im Land.
  • 1 Prozent mehr an Inlandsproduktion bedeutet auch 3100 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich.
  • 1 Prozent weniger landwirtschaftliche Importe generiert 141 Millionen Euro mehr an Einkommen und 88 Millionen Euro die an Wertschöpfung im Land bleiben (anstatt exportiert zu werden)