Berichte

Gedenken an das Kriegsende 1945 im Zeichen des Krieges 2022

Am 8. Mai 2022 fand im Bundeskanzleramt eine Gedenkfeier zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus statt. Im Bild Bundeskanzler Karl Nehammer. Foto: Bka/Christopher Dunker

Völlig überschattet vom Krieg Russlands gegen die Ukraine wurde am Sonntag der Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes am 8. Mai 1945 gedacht. Bundeskanzler Karl Nehammer hatte zu einem breit angelegten Festakt in das Bundeskanzleramt geladen.

 

Gedenken an die jüdischen Opfer

Noch vor dem Festakt im Bundeskanzleramt erfolgte eine Krankniederlegung an der Shoa-Namensmauer im Ostarrichi-Park in Wien. Die 2021 eröffnete Gedenkstätte ist ein sichtbares Zeichen der Erinnerung an über 64.000 ermordete jüdische Kinder, Frauen und Männer.

Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer bei der Kranzniederlegung an der Shoah-Namensmauer. Foto: Bka/Dragan Tatic

Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer bei der Kranzniederlegung an der Shoah-Namensmauer. Foto: Bka/Dragan Tatic

 

Erinnerung schwindet

Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg (1939-1945) beginne zu verblassen, sagte der Historiker Stefan Karner. In seinem Impulsvortrag verwies auf die Umstände, die zum Zweiten Weltkrieg führten. Das NS-Regime sei trotz des Widerstandes nicht von innen zusammengebrochen sondern erst durch den militärischen Einsatz der Alliierten. Das Kriegsende hätten einige Personen in Österreich nicht als Befreiung sondern als Niederlage empfunden.

Historiker Stefan Karner: Die Erinnerung an den 2. Weltkrieg verblasst. Foto: Bka/Christopher Dunker

Historiker Stefan Karner: Die Erinnerung an den 2. Weltkrieg verblasst. Foto: Bka/Christopher Dunker

Mit Nationalsozialismus befassen

Unter Verweis auf Österreich unter der NS-Zeit (1938-1945) sprach von Nehammer davon, dass es hier Opfer und Täter gegeben habe. Österreich sei geradezu verpflichtet, sich mit den Gräueln und Schrecken des Nationalsozialismus zu befassen. Der Ankauf von Teilen des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen diene dazu, die Erinnerung wach zu halten. Erschüttert und bestürzt zeigte sich Nehammer darüber, dass „der Wahnwitz des Krieges“ kein Ende gefunden habe, sondern gegenwärtig in der Ukraine fortgesetzt werde.

Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums in Wien, bei ihrer Ansprache im Bundeskanzleramt am Gedenktag der Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes. Foto: Bka/Christopher Dunker

Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums in Wien, bei ihrer Ansprache im Bundeskanzleramt am Gedenktag der Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes. Foto: Bka/Christopher Dunker