Berichte
Trotz Pandemie: Weniger Arbeitslose als vor der Krise
Jüngste Zahlen des Arbeitsministeriums zeigen ein positives Bild des Arbeitsmarktes. Demnach seien Ende Dezember rund 5.500 Personen weniger arbeitslos gewesen als Ende 2019.
„Außergewöhnlich positive“ Entwicklung
Der Arbeitsmarkt habe sich im Jahr 2021 trotz der Corona-Pandemie „außergewöhnlich positiv“ entwickelt, so das Arbeitsministerium in einer Aussendung. Auch im Monatsvergleich seien im Dezember weniger Menschen Arbeitslos als noch vor der Krise:
Die Zahlen im Überblick:
- Ende Dezember liegt die Arbeitslosenquote bei 8,1 Prozent.
- In absoluten Zahlen sind das 402.378 Personen in Arbeitslosigkeit oder AMS Schulungen.
- Also 5.494 Personen weniger als im Dezember 2019 (407.872).
- Sogar 118.541 Personen weniger als im Dezember 2020 (520.919).
- Konkret sind derzeit 336.276 Personen arbeitslos gemeldet (2019 349.795/ 2020 459.682).
- 102 Personen befinden sich in Schulung (2019 58.077/ 2020 61.237).
Arbeitsminister begrüßt Entwicklungen
„Es entspricht dem gewöhnlichen Trend, dass saisonale Effekte zum Jahreswechsel am österreichischen Arbeitsmarkt wirken“, so Arbeitminister Martin Kocher (ÖVP). Dennoch bewege sich die Arbeitslosigkeit in einem für diese Jahreszeit niedrigeren Ausmaß als in den Vorjahren.
Positiv sei außerdem, dass die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf um 130.000 Personen gesenkt werden konnte, so Kocher weiter. „Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken und die Dynamik am Arbeitsmarkt trotz zeitweiser Einschränkungen, die pandemiebedingt notwendig waren, besser ist als erwartet“, betonte Kocher.
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Geschlechterspezifische Quoten im üblichen Trend
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei Männern und Frauen bewege sich Ende des Jahres 2021 im üblichen Trend, teilte das Arbeitsministerium mit. Die Arbeitslosenquote bei Frauen lag Ende Dezember um 2,3 Prozentpunkten unter jener der Männer. Konkret seien derzeit 133.088 Frauen arbeitslos gemeldet, bei den Männern 203.188 Personen.
Im Vergleich zum Vorjahr sei ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit sowohl bei Frauen (- 31,4 Prozent) als auch bei Männern (- 23,5 Prozent) zu verzeichnen. Ende Dezember 2020 waren 194.006 Frauen arbeitslos gemeldet und 265.676 Männer.
Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit wirken
Die Jugendarbeitslosigkeit liege derzeit bei 32.180 Personen und sei damit im Vorjahresvergleich ebenfalls um 13.206 Personen gesunken (45.386 Personen im Dezember 2020). „Die stark rückläufige Jugendarbeitslosigkeit zeigt, dass unsere Maßnahmen Wirkung gezeigt haben“, betont Kocher.
„Merkliche Erfolge“ bei Langzeitarbeitslosigkeit
Die Langzeitarbeitslosigkeit sei immer noch eine große Herausforderung am Arbeitsmarkt. Ende Dezember 2021 befinden sich mit 115.743 Langzeitarbeitslosen um 20.877 Personen mehr in Langzeitarbeitslosigkeit als im Vergleichszeitraum 2019, vor der Krise. „Auch im Jahr 2022 liegt daher unser Fokus auf der Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit durch Maßnahmen im Rahmen des Programms Sprungbrett“, so Kocher.
2021 konnten bei der der Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit bereits „merkliche Erfolge erzielt werden“, so Kocher. Somit sei die Langzeitarbeitslosigkeit seit dem Höhepunkt im April (148.436 Personen) wieder um rund 32.700 Personen gesunken. „Einen bedeutenden Beitrag dazu liefert das Programm Sprungbrett“, führte der Arbeitsminister aus.
Auch ältere Arbeitslose in Beschäftigung führen
Eine weitere Zielgruppe der Maßnahmen des Arbeitsministeriums seien die älteren Arbeitslosen. Insgesamt sind Ende Dezember 110.054 Personen über 50 Jahre beim AMS arbeitslos gemeldet. 2020 lag dieser Wert bei 143.710 Personen, 2019 bei 110.866 Personen. Derzeit liegt die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50, die beim AMS gemeldet sind um 33.656 unter dem Wert des Vorjahres.
Weniger Kurzarbeit als im Vorjahr
Zur Kurzarbeit sind im Dezember 176.529 Personen angemeldet. „Damit bewegen sich die Anmeldungen zur Kurzarbeit Ende des Jahres immer noch in einem recht moderaten Ausmaß. Entscheidend wird sein, wie stark die Kurzarbeit nach den Abrechnungen tatsächlich in Anspruch genommen wurde. Es ist jedenfalls zu erwarten, dass die Inanspruchnahme der Kurzarbeit bei weitem nicht das Ausmaß des Vergleichszeitraums 2020 erreichen wird“, so Kocher abschließend.
Zum Jahreswechsel 2020/2021 waren rund 390.000 Personen in Kurzarbeit. Die Inanspruchnahme der Kurzarbeit ist damit aktuell um mindestens 200.000 Personen niedriger als im Vorjahr.