Innenpolitik

Arbeit: Weiter viele offene Stellen trotz steigender Arbeitslosigkeit

Die Unternehmen such weiter händeringend nach Mitarbeitern. Laut WB-Stellenmonitor ist die Zahl der offenen Stellen weiter auf "hohem Niveau" Foto: imagoimages / Rolf Poss

Die aktuelle Wirtschaftslage wirkt sich verzögert auf den Arbeitsmarkt aus. Obwohl sich die Konjunkturaussichten bessern, ist die Arbeitslosigkeit im April um 0,6 Prozent im Vergleich zum April 2023 angestiegen. Demgegenüber steht aber nach wie vor eine hohe Zahl an offenen Stellen, wie aus dem aktuellen Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes hervorgeht.

 

Beschäftigung weiterhin sehr hoch

Am Donnerstag wurden die aktuellen Arbeitsmarktzahlen veröffentlicht, die einen Anstieg von 0,6 Prozent auf 367.847 arbeitslos gemeldete Stellen ausweisen. Mit rund 3,92 Millionen unselbständig beschäftigten Menschen ist die Beschäftigung laut Wirtschaftsminister Martin Kocher aber weiterhin „sehr hoch“ und liegt mit rund 1.000 Personen über dem Wert vom April des Vorjahres. Kocher führt den Anstieg der Arbeitslosigkeit in einer Pressekonferenz auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld zurück, obwohl erste Indikatoren auf eine Erholung hindeuten würden. (Zur-Sache berichtete)

 

Arbeitsplätze vorhanden – Fast 180.000 offene Stellen

Hoch bleibt allerdings auch die Zahl der offen Stellen, die ebenfalls am Donnerstag vom Österreichischen Wirtschaftsbund veröffentlicht wurde. So berechnet der Wirtschaftsbund in seinem WB-Stellenmonitor aktuell 178.027 freie Stellen in Österreich. Zum Vormonat bedeutet dies zwar einen Rückgang von 3,6 Prozent, laut Aussendung des Wirtschaftsbundes sei der Arbeitskräftebedarf aber auch im April „auf hohem Niveau“.

„Auch wenn die Zahl der offenen Stellen unter dem Jahresdurchschnitt von 2023 und dem Rekordjahr 2022 liegt, sehen wir, dass wir mit einem langfristigen Problem konfrontiert sind und auf ein strukturelles Problem zusteuern. Der Bedarf an Arbeitskräften ist nach der konjunkturellen Eintrübung im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres 2024 wieder angestiegen und stagniert im April auf einem hohen Niveau. Die aktuell unbesetzten Stellen haben schon jetzt einen deutlichen Wertschöpfungsentgang zur Folge“, kommentiert WB-Generalsekretär NR Kurt Egger die Zahlen.

 

Auch hoher Bedarf an Lehrlingen

Als neues Element wird im Stellenmonitor nun auch die Zahl der offenen Lehrstellen angezeigt, die im April bei 18.250 liegt. „Mit der Weiterentwicklung unseres Stellenmonitors wollen wir aufzeigen, wie dringend Unternehmen Lehrlinge suchen und welche Auswirkungen die offenen Stellen für den Standort und unser tägliches Leben haben“, erklärt Egger.