Innenpolitik
Österreich unter Top-10 der Digitalnationen
In einem jährlichen Digital-Ranking der EU-Mitgliedstaaten konnte Österreich sein Top-10 Ergebnis auch dieses Jahr wieder behaupten. Der Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky sieht das als Bestätigung und als Auftrag die Digital-Agenden weiter voranzutreiben.
Bis 2025 Top-5
Im Jahr 2020 war Österreich noch auf Platz 13 des DESI (Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft) und konnte 2021 unter die Top-10 rutschen. Dieses Jahr konnte dieser Platz gehalten werden. Aber das soll es nicht gewesen sein, denn Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky sieht hier einen Auftrag für sein Amt: „Klar ist, hier gibt es noch viel zu tun. Ich sehe es als meinen klaren Auftrag, Österreich bis 2025 in der Digitalisierung unter die Top 5 zu bringen und so in eine digitale Zukunft zu führen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir sowohl in den Breitbandausbau als auch in die die digitale Verwaltung investieren.“ (Zur-Sache berichtete)
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In zwei Bereichen überdurchschnittlich
In den Bereichen Humankapital und Integration digitaler Technologien durch Unternehmen schnitt Österreich wie im Vorjahr überdurchschnittlich ab. „Digital Skills ist eines meiner Hauptthemen, denen ich mich widmen will. Es freut mich daher, dass wir hier überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt haben. Dennoch ist der Auftrag klar, es braucht weiterhin einen starken Fokus auf das Thema Ausbildung und Weiterbildung, wenn es um digitale Skills geht. Jede technologische Neuerung bleibt wertlos, wenn sie der Mensch nicht nutzen kann“, so Tursky dazu.
Im Bereich der Cloud-Anwendungen und Big-Data-Nutzung liegt Österreich noch unter dem Schnitt der Mitgliedstaaten. „Im Bereich der Cloud-Anwendungen und Big-Data-Analysen holen wir sukzessive auf. Beispielsweise werden bereits Big-Data-Analysen innerhalb des Finanzministeriums angewandt, um Straftaten und Steuerhinterziehung entgegenzuwirken“, erläuterte Tursky.
Blick in die Zukunft positiv
Seine Bemühungen im Bereich der Infrastruktur und der digitalen Verwaltungsservices will Tursky weiter verstärken. Dabei gehe es vor allem um den Ausbau der Breitbandinfrastruktur, mit dem Innovationen und Chancengleichheit im ländlichen Raum nachhaltig gefördert werden soll. „Die zweite Breitbandmilliarde wird hier für einen Boost sorgen. Österreich ist bei der E-Government Nutzung im deutschsprachigen Raum nach wie vor führend. Das bedeutet, wir sind am richtigen Weg und die Angebote werden auch angenommen. Mit der Einführung des digitalen Führerscheins werden wir unseren Erfolgsweg fortsetzen“, resümiert der Staatssekretär abschließend.
Die vier Kategorien des DESI im Überblick:
Humankapital
- Überdurchschnittliche Ergebnisse werden bei sechs der sieben Indikatoren erreicht.
- Sehr gute Ergebnisse bei den grundlegenden Digital- und Softwarekenntnissen.
- Unterdurchschnittlich schneidet Österreich nur bei den IKT-Weiterbildungen von Unternehmen ab.
- Der IKT Fachkräftemangel als Herausforderung wird erneut thematisiert. Österreich liegt beim Anteil der IKT-Fachkräfte über dem EU-Schnitt. Dennoch liegt der Anteil der Unternehmen mit Problemen, Stellen zu besetzen, die spezielle IKT-Fachkenntnisse voraussetzen, deutlich über dem EU-Schnitt.
Konnektivität/Infrastruktur
- Unterschiedliche Ergebnisse wurden im Bereich der Infrastruktur erzielt.
- Sehr gute Ergebnisse werden im Hinblick auf den 5G-Ausbau erreicht, Österreich ist hier Vorreiter.
- Deutlicher Aufholbedarf besteht beim Ausbau sowie der Nutzung von Festnetzanbindungen mit hoher Kapazität (vor allem Glasfaseranbindungen im ländlichen Raum), wo es seit 2019 lediglich eine Verbesserung der Abdeckung um sechs Prozent (der Haushalte) gegeben hat.
- Deshalb ist der Ausbau im ländlichen Raum ein Schwerpunkt der Bundesregierung. Österreich soll bis 2030 flächendeckend mit festen und mobilen Gigabitanschlüssen versorgt sein. Dieses Ziel wird im Rahmen der zweiten Breitbandmilliarde mit einem Förderpaket von 1,4 Mrd. Euro unterstützt.
Digitalisierung der Unternehmen/Integration digitaler Technologien
- Überdurchschnittliche Ergebnisse werden bei sieben der elf Indikatoren erzielt.
- Österreich punktet vor allem beim Einsatz digitaler Technologien und im grenzüberschreitenden Online Handel (E-Commerce) mit überdurchschnittlichen Werten. Auch beim Themenbereich KI (Künstliche Intelligenz) liegt Österreich über dem EU-Schnitt.
- Bei der Nutzung von Cloud und Big Data Technologien liegt Österreich weiterhin unter dem Schnitt der Mitgliedstaaten, was eine bessere Platzierung verhindert.
Digitale Verwaltungsservices
- Österreich erreicht überdurchschnittliche Ergebnisse bei 4 der 5 Indikatoren in der Messdimension und sehr gute Ergebnisse bei der E-Government-Nutzung sowie im Open Data Bereich.
- Ebenfalls über dem EU-Schnitt liegt Österreich im Bereich der E-Government Services für Bürger/innen.
- Bei E-Government Services für Unternehmen liegt Österreich knapp unter dem Schnitt.