Innenpolitik
So viel bekommen jetzt Pendler mehr
Pendler müssen derzeit an den Zapfsäulen tief durchatmen. Die Preissteigerungen sowie der Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Energie- und Spritpreise in die Höhe getrieben. 2,20 oder 2,30 Euro für einen Liter Sprit waren die vergangenen Wochen mehr Regel als Seltenheit. Für Pendler und Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, eine Belastung. Mit einer Vielzahl an Maßnahmen versucht die Bundesregierung die Teuerung in den Griff zu bekommen und jenen zu helfen, die unter den finanziellen Mehrbelastungen leiden. Hier die konkreten Schritte zugunsten der Pendler.
Steuereinnahmen aus gestiegene Energiepreise gehen an die Bürger
Die Regierung hat sich entschlossen, nach dem Teuerungspaket vom Jänner im Umfang von 1,7 Milliarden Euro, nun noch ein weiteres Energiepaket zu schnüren. Insgesamt werden vier Milliarden Euro auf den Weg gebracht.
Während in der heutigen Sitzung des Nationalrates der Energiekostenausgleich von 150 Euro pro Haushalt beschlossen wird, werden die Details des Energiepakts fixiert. Kern dieser Maßnahme: die Entlastung der Pendlerinnen und Pendler, also jener, die auf ihr Auto angewiesen sind.
Finanzminister Magnus Brunner hielt bei der Präsentation des Pakets vor drei Tagen unmissverständlich fest, dass „der Staat am Krieg nicht mitverdienen darf“ und daher diese Maßnahmen gesetzt werden, indem die zusätzlichen Steuereinnahmen aus den gestiegenen Energiepreisen wieder den Bürgern zurückgegeben werden.
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400 Mio. Euro für Pendler
Bis zum 30. Juni 2023 werden das Pendlerpauschale um 50 % erhöht sowie der Pendlereuro vervierfacht. Für die Bezieher einer Negativsteuer gibt es einen einmaligen negativsteuerfähigen Betrag in Höhe von 100 Euro. Das entspricht einem Entlastungvolumen von über 400 Mio. Euro.
Entlastung von über 1.000 Euro
Viele fragen sich, wie konkret dieser Bonus ausfällt und wieviel jeder Einzelne bekommt. Da die Berechnung an Parametern wie Einkommen und Pendelweg geknüpft ist, fällt die Entlastung für jeden Einzelnen unterschiedlich aus. Zur-Sache hat jedoch ein Beispiel berechnen lassen, aus dem gut abzuleiten ist, wie hoch die zusätzliche Entlastung für Pendlerinnen und Pendler ausfällt.
Beispiel Großes/Kleines Pendlerpauschale:
In einem Haushalt pendeln beide Personen in die Arbeit (und zurück) und haben Anspruch auf ein großes Pendlerpauschale zwischen 40-60 km (Pendelweg 50km, monatliches Bruttoeinkommen 2.800 Euro) bzw. auf ein kleines Pendlerpauschale (Pendelweg 30km, monatliches Bruttoeinkommen 1.000 Euro).
Monatliches Bruttoeinkommen | 2.800 Euro | 1.000 Euro |
Pendlerpauschale und Pendlereuro alt | 1.058 Euro | 200 Euro |
Pendlerpauschale und Pendlereuro neu | 1.966 Euro | 300 Euro |
Entlastung | 908 Euro | 100 Euro |
Entlastung 2022 & 2023: Gesamt 1.008 Euro
Weitere Entlastungen
Es bleibt aber dieses Jahr nicht nur bei der Pendler-Entlastung. Rechnet man zum vorgelegten Beispiel die anderen Entlastungen hinzu, dann kann dieser Haushalt mit einer noch höheren Entlastungssumme rechnen. Hinzu kommt noch der Energiekostenausgleich von einmalig 150 Euro sowie die ab Jahresmitte wirkende Steuerreform mit Senkung der zweiten und dritten Lohnsteuerstufe sowie Erhöhung des Familienbonus von 1.500 auf 2.000 Euro.