Bundesländer

SP-Insider erklärt: Will Doskozil Spitzenkandidat werden?

Mit Andreas Babler bezieht ein SPÖ-Spitzenfunktionär zu den Machtkämpfen in der Partei Stellung. - Foto: Stadtgemainde Traiskirchen; Grafik: zur-Sache.at

Zank und persönliche Befindlichkeiten prägen die Sozialdemokratie in Österreich. Zu diesem Befund kommt nicht etwa die politische Konkurrenz, sondern ein SPÖ-Spitzenfunktionär: Andreas Babler, Bürgermeister in Traiskirchen.

 

Abspaltungsgerüchte bei SPÖ

Die internen Streitereien in der SPÖ reißen nicht ab. Aufgrund der letzten Vorfälle machten sogar Abspaltungsgerüchte in der SPÖ die Runde. So erklärte SP-Burgenland Geschäftsführer Roland Fürst, dass viele Parteifunktionäre im Bundesland „extrem verärgert“ über Rendi-Wagner seien.

Die Konsequenz: Einige SPÖ-Bürgermeister und Funktionäre im Burgenland haben öffentlich vorgeschlagen, die eigene Landesorganisation von der Bundespartei zu trennen. Zudem wollen zahlreiche Funktionäre, so Fürst, die Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wanger „nicht mehr unterstützen“.

 

„Machtansprüche, die nicht artikuliert werden“

Nun legte der SPÖ-Spitzenfunktionär Andras Babler in der Tiroler Tageszeitung nach: Die SPÖ würde öffentlich nur noch aufgrund des Zankes zwischen der Parteispitze und Burgenlands Landesobmann, namentlich Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil, auffallen. „Es geht leider auch um Befindlichkeiten. Da gibt es Machtansprüche, die nicht artikuliert werden“, so Babler gegenüber der Tiroler Tageszeitung.

 

Will Doskozil Spitzenkandidat werden?

Doch welche Strategie verfolgt Doskozil mit den permanenten Querschüssen gegen seine Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner? Nun nimmt mit Andreas Babler ein SPÖ-Spitzenfunktionär und Insider Stellung dazu.

Gefragt nach seiner Einschätzung ob Doskozil SPÖ-Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl werden will, erklärte Babler, dass es „ganz so wirkt“. Nachsatz zu diesen Ambitionen und dem damit verbundenen Machtkampf erklärt Babler, dass „das der gesamten Partei schadet“. Ein weiteres Problem sei auch, dass die SPÖ insgesamt „kollektiv inhaltlich zu wenig gefestigt“ sei.

Da Pamela Rendi-Wagner bereits erklärte, dass sie wieder als Spitzenkandidatin in eine Nationalratswahl starten möchte, scheint also der Machtkampf in der SPÖ noch bei weitere Monate vorprogrammiert.