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Neue Pflegelehre bietet neue Perspektiven

ÖVP-Klubobmann August Wöginger: Pflege ist Top-Thema. Foto: Parlamentsdirektion/ Johannes Zinner; iStock.com/ SilviaJansen

Die Pflegelehre gilt als eines der Herzstücke der Pflegereform, welche die Bundesregierung vergangenes Jahr eingeleitet hat. Der Gesetzesentwurf befindet sich derzeit in Begutachtung. ÖVP-Klubobmann August Wöginger sieht in der Pflegelehre eine neue berufliche Perspektive für junge Menschen.

 

Gesetz in Begutachtung

Der Gesetzesentwurf für die Pflegelehre ging kürzlich in Begutachtung. Die Stellungnahmen zu den Änderungen im Berufsausbildungsgesetz und im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz können bis zum 28. März eingebracht werden. Zudem befinden sich eine Novellierung des Schulorganisationsgesetzes und des Pflichtschulerhaltungs-Grundsatzgesetzes in Begutachtung. Der Beschluss im Parlament ist bis zum Sommer geplant. Nach sechs Jahren ist eine externe Evaluierung vorgesehen.

„Es ist wichtig, auch jungen Menschen den Pflegeberuf nahe zu bringen. Bereits heuer im Herbst soll daher der Ausbildungsversuch für die Pflegelehre geschaffen werden. Die neue Ausbildungsform verbindet die Vorteile der Pflegeausbildung mit dem österreichischen Vorzeigemodell der Lehre. Es gibt kaum ein anderes Land, das derartige Maßnahmen für Fachkräfte in der Pflege beschlossen hat“, so ÖVP-Klubobmann und Sozialsprecher August Wöginger, der vergangenes Jahr für die ÖVP die Pflegereform verhandelte.

 

Pflegereform mit über 20 Maßnahmen

Die Reform umfasst über 20 Maßnahmen mit einem Finanzvolumen von über einer Milliarde Euro für Pflegeberufe, Ausbildung sowie Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. „Wir haben damit insgesamt ein gutes Paket geschnürt, mit dem wir unter anderem den bis 2030 benötigten Bedarf von mehr als 76.000 zusätzlichen Arbeitskräften im Pflegebereich abdecken“, ist der Sozialsprecher überzeugt.

Die Pflegelehre wird drei bzw. vier Jahre dauern und mit einem Lehrabschluss als Pflegeassistenz oder Pflegefachassistenz enden. Der Zugang zur Ausbildung zur diplomierten Ausbildung an einer Fachhochschule wird dadurch ermöglicht: „Durch die Pflegelehre öffnen wir den Beruf für junge Menschen, die den Beruf im praktischen Umfeld erlernen möchten.“

Für Tätigkeiten an Patient/innen ist ein Mindestalter von 17 Jahren vorgesehen. Erst danach sollen Jugendliche Schritt für Schritt an pflegerische Tätigkeiten herangeführt werden.

 

Erste Pilotprojekte ab Herbst

Mit dem Begutachtungsstart treffe man nun die gesetzlichen Vorkehrungen für jene Bundesländer, die mit dem Ausbildungsversuch starten wollen, damit die ersten Lehrlinge im Herbst 2023 ihre Ausbildung beginnen können. Pilotprojekte wird es ab Herbst voraussichtlich in Vorarlberg, Oberösterreich und Niederösterreich geben.

„Die Pflegelehre ist ein wichtiger Teil der Pflegereform, die bereits 2022 in Angriff genommen wurde und heuer fortgesetzt wird“, sieht Wöginger die Umsetzung der Reform im Plan. Eine Vielzahl an weiteren Maßnahmen im Pflegebereich sei schon auf den Weg gebracht worden, betonte Wöginger unter Verweis auf den Gehaltszuschlag für im Pflegebereich Beschäftigte und den Pflege-Ausbildungszuschuss in Höhe von 600 Euro.

Mit Anfang des Jahres sei zudem das Pflegestipendium umgesetzt worden: „Mit diesem unterstützen wir Personen, die an AMS-geförderten Ausbildungen in Pflege- und Sozialberufen teilnehmen mit 1.400 Euro monatlich zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten.“