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Neuer Gedenktag für Roma und Sinti

Der 2. August wird zum Roma-Gedenktag. Er soll an die über 3.000 ermordeten Roma und Sinti von der "Zigeunernacht" im August 1944 in Auschwitz erinnern. Foto: istock / Furtseff

Der Nationalrat beschloss im Februar, den 2. August zum nationalen Roma-Gedenktag zu machen. Damit will die Republik in Zukunft jedes Jahr der mindestens 3.000 ermordeten Roma und Sinti im KZ Auschwitz-Birkenau gedenken.

 

Die „Zigeunernacht“ vom 2. August 1944

Die ersten Augusttage 1944 markieren den traurigen Höhepunkt des Holocaust an den Roma und Sinti. In der Nacht von 2. auf 3. August 1944 fand im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau die sogenannten „Zigeunernacht“ statt, in der mindestens 3.000 Roma und Sinti ermordet wurden. Zum Gedenken an die ermordeten Roma und Sinti hat der Nationalrat die Einführung eines Roma-Gedenktages am 2. August beschlossen.

Vor 1938 lebten rund 11.000 Roma in Österreich. Der Volksgruppensprecher der ÖVP, Nikolaus Berlakovich, verwies in seiner Plenarrede auf das Buch „Einfach weg. Romasiedlungen im Burgenland“ von Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl. Darin wird die Geschichte dieser leidgeprüften Volksgruppe beleuchtet: „Es ist wichtig, dass man offiziell gedenkt und sich mit der Geschichte auseinandersetzt“, erklärte Berlakovich.

Die Bereitschaft, sich mit der Geschichte zu befassen, habe zugenommen, sagte Berlakovich mit Verweis auf das Mahnmal und das Gedenken in Lackenbach im Burgenland. „Es ist wichtig, dass es zu einer Verurteilung dieser Verbrechen kommt, weil es Respekt vor den Opfern bedeutet und den Lebenden Mut geben soll.“

Berlakovich erinnerte zudem an die Anerkennung der Volksgruppe im Jahr 1993 hervor, seit 1995 besteht ein Volksgruppenbeirat der Roma. Ausdrücklich dankte Berlakovich den Funktionären der Roma-Organisationen, die sich „stark engagieren und wichtige und gute Projekte auf die Beine stellen“.

 

Roma-Gedenktag mit Regierungsschulterschluss

Der Beschluss für diesen Gedenktag geht auf einen Entschließungsantrag der Abgeordneten Nikolaus Berlakovich (ÖVP) sowie Eva Blimlinger und Olga Voglauer (Grüne) vom Juli 2022 zurück. Dieser bezieht sich wiederum auf eine Entschließung des Europäischen Parlaments von 2015, den Völkermord an den Roma und Sinti als historische Tatsache anzuerkennen.