Regierung
Polascheks Plan gegen Personalmangel an Kindergärten
Am Tag der Elementarbildung würdigt Bildungsminister Martin Polaschek die Arbeit der Elementarpädagogen in Österreich. Der Wert der Arbeite könne laut Polaschek „nicht hoch genug geschätzt werden“. Gleichzeitig warnt er mit Blick in die Zukunft vor einer zunehmend angespannten Personalsituation in Österreichs Kindergärten.
Polaschek: 14.000 Fachkräfte könnten bis 2030 fehlen
Eine Studie des Bildungsressorts, durchgeführt vom ÖIBF und der Universität Klagenfurt gibt erstmals einen Überblick über die bundesweiten Rahmenbedingungen und den Personalbedarf in der Elementarpädagogik. Demnach werden bis zum Jahr 2030 rund 14.000 qualifizierte Fachkräfte fehlen, sollte sich an der aktuellen Situation nichts ändern.
Das Bildungsministerium hat auf die prekäre Personalsituation bereits frühzeitig reagiert und zahlreiche Quereinstiegsmodelle in das Berufsfeld ermöglicht. So startet zum Beispiel ab März 2023 ein neuer Hochschullehrgang im Umfang von 120 ECTS an den Pädagogischen Hochschulen, der es Bachelor-Absolventen aller Studienrichtungen ermöglicht, rasch als gruppenführende Pädagogen tätig werden zu können. Zusätzlich wurde in den letzten Jahren auch eine Ausbildungsinitiative an den Kollegs durchgeführt und es wird laufend an weiteren Maßnahmen zur Attraktivierung des Berufsfelds gearbeitet. Ein Problem ist auch die große Zersplitterung der Zuständigkeiten.
Projekt für bessere Arbeitsbedingungen
Mit Unterstützung der EU-Kommission und UNICEF startet das Bildungsministerium gemeinsam mit Bund, Ländern, Gemeinden, Interessenvertretungen, Vertreter der Berufsgruppe und aus Wissenschaft und Forschung ein zweijähriges Projekt zur qualitativen Verbesserung des Berufsbilds Pädagoge. „Mit diesem Projekt unterstützt die Europäische Union Österreich dabei, die Rahmenbedingungen in der Elementarpädagogik zu verbessern und dem Personalmangel durch gezielte Reformen entgegenzutreten. Wir wollen aufzeigen, was für ein wertvolles und schönes Berufsfeld die Elementarpädagogik ist und die Arbeitsbedingungen langfristig verbessern“, erklärt Bildungsminister Martin Polaschek.
Seit September 2021 besteht auch die Möglichkeit ein Fachkräftestipendium des AMS für eine Ausbildung im Bereich der Elementarpädagogik in Anspruch zu nehmen. Dieses Angebot soll weiter ausgebaut werden. Um den Arbeitsalltag von Pädagogen zu verbessern, wurde bereits im April 2021 im Rahmen des Projekts „Wir verstehen uns!“ ein bundesweites kostenloses Angebot an Video- und Telefondolmetschern vom Ministerium zur Verfügung gestellt. Anmeldungen zur Nutzung können von allen interessierten elementaren Bildungseinrichtungen und Schulen laufend unter bildung@savd.at erfolgen.
Nähere Informationen zu den angeführten Maßnahmen finden sich unter: Elementarpädagogik (bmbwf.gv.at)