Parlament

Frauen und Kinder auf der Flucht

Ein Bild aus der Notschlafstelle von Hilfswerk International: Frauen und Kindern flüchten vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine. Foto: Hilfswerk Int.

Aus der Ukraine sind nahezu 2 Millionen Menschen geflohen, überwiegend Frauen und Kinder. Erwartet wird eine Verdoppelung der Flüchtlingsströme. „Der diesjährige Weltfrauentag steht ganz unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine“, sagt ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller.

 

Frauen besonders gefährdet

„Unsere Gedanken gelten allen Menschen in der Ukraine, besonders aber den Frauen und Kindern, die unter den Folgen des Krieges besonders zu leiden haben“, so Pfurtscheller anlässlich des Weltfrauentages. „Denn Frauen und Mädchen sind in Kriegszeiten besonders gefordert, gefährdet und verletzlich.“

Im Jahr 2022 gebe es am Frauentag nichts zu feiern: „Heuer gilt es, genau hinzusehen und unsere Hilfe für die Frauen in der Ukraine und für jene unzähligen Ukrainerinnen, die sich mit ihren Kindern und betagten Verwandten auf der Flucht vor Tod, Verfolgung und Zerstörung befinden, zu bündeln“, setzt Pfurtscheller fort.

„Die vielen Spendenaktionen, die auch in unserem Land laufen, sind zu unterstützen und auszuweiten.“ In diesem Zusammenhang gibt Pfurtscheller zu bedenken, „dass Frauen und Kinder besondere Bedürfnisse haben und daher auch besondere Unterstützung brauchen“, spricht die Abgeordnete die Notwendigkeit von Frauenhygieneartikeln, Pflegeartikeln, die ohne Wasser anzuwenden sind, Windeln und anderes mehr an. „Für die Frauen ist ihre Lage ohnehin schon unerträglich. Wir müssen daher mitdenken und sie mit jenen Dingen ausstatten, die in der aktuellen Fluchtsituation am Nötigsten sind.“

 

Hilfswerk bietet Notschlafstellen für Frauen an Grenze

Unterstützung für Flüchtlinge in der Ukraine organisiert das Hilfswerk International. Die sozial-humanitäre Organisation betreibt Notschlafstellen in Westen der Ukraine, in Ivano-Fankivsk und Bakosh, wo täglich tausende Flüchtlinge aus dem Donbas und aus Kiew mit jenen Zügen ankommen, die für Notevakuierungen zur Verfügung stehen. Der Koordinator in Ivano-Frankivsk, Dmytro Kuznietsow, berichtet: „Es sind vor allem Frauen mit Kindern und alleinstehende, ältere Frauen, die bei uns ankommen. Sie waren stunden- und tagelang unterwegs. Sie haben Angst und Hunger. Wir versorgen sie mit dem Nötigsten und bieten psychosoziale Unterstützung.“ (Spenden erbeten unter: Hilfswerk International; AT71 6000 0000 9000 1002; Kennwort „Ukraine“)

 

Forderung nach Gendermedizin

Pfurtscheller wandte sich in ihrer Botschaft auch direkt an den neuen Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch, der am Welt-Frauentag seine Antrittsrede im Parlament gehalten hatte. Als Gesundheitsminister möge er, Rauch, das Augenmerk besonders auf das Thema Gendermedizin legen, denn diese sei nach wie vor „ein Stiefkind in der gesundheitspolitischen Debatte“.

Zur Begründung dieser Forderung meinte Pfurtscheller: „Frauen erkranken anders als Männer, Frauen brauchen eine andere Behandlung als Männer, Frauen reagieren auf Medikamente anders als Männer. Daher braucht es hier noch viel Bewusstseinsbildung und maßgeschneiderte Konzepte.“ Darin liege auch ein Auftrag an die Forschung, sich noch intensiver mit der Thematik Gendermedizin zu beschäftigen, erklärte Pfurtscheller.