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Der Zivildienst zieht Bilanz über 2021

Der Zivildienst ist eine Stütze der Gesellschaft. Foto: ASBÖ / C. Lipinsky

Rund 45 Prozent der jungen Österreicher entscheidet sich laut Angaben des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus anstelle des Grundwehrdienstes beim Österreichischen Bundesheer für den Zivildienst. Die Zivildienstleistenden kommen in rund 1.600 Einrichtungen zum Einsatz – Zeit, Bilanz über das vergangene Jahr zu ziehen.

 

14.154 Zivildiener im Jahr 2021

Anstelle des Grundwehrdienstes können junge Männer in Österreich auch den Zivildienst leisten. Zivildienstleistende werden in Bereichen eingesetzt, die der Allgemeinheit dienen. Der Zivildienst dauert neun Monate und muss am Stück absolviert werden. Die Zivildiener profitieren unter anderem von erhöhten Kompetenzen im Sozial- und Gesundheitsbereich und dem Verständnis für benachteiligte Gruppen.

Der Zivildienst ist nicht nur für die jungen Menschen die ihn leisten, wichtig, denn die gesamte Gesellschaft profitiert davon. Im Jahr 2021 verrichteten 14.154 Zivildiener ihren Dienst an der Gesellschaft. Das ist ein Plus von 61 Zivildienern zum Vorjahr. Nach dem Rekordbedarf von 16.500 Mann im Krisenjahr 2020 ist die Zahl im Jahr 2021 auf 16.198 leicht abgesunken, so die Angaben des BMLRT.

„Diese positive Entwicklung zeigt, dass der Zivildienst nach wie vor sehr beliebt ist. Jeder einzelne Zivildiener leistet mit seiner Arbeit einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Österreich kann sich auf seine Zivildiener verlassen“, erklärte Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger.

 

Meisten Zivildiener in Wien

Mit 3.330 Zuweisungen lag Wien an der Spitze der Zuweisungsstatistik, gefolgt von Oberösterreich mit 2.700, Niederösterreich mit 2.261 und der Steiermark mit 1.822 zugewiesenen Zivildienern. Es folgt Tirol mit 1.216, Salzburg mit 960 und Vorarlberg mit 911 Zuweisungen. Kärnten meldet 547 und das Burgenland 407 Zuweisungen, so die Information des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Die meisten Zivildiener wurden im Rettungswesen eingesetzt, gefolgt von Sozial- und Behindertenhilfe und der Altenbetreuung.

Zuweisungen zum Zivildienst nach Bundesländern. Grafik: BMLRT

Zuweisungen zum Zivildienst nach Bundesländern. Grafik: BMLRT

 

Teiltauglichkeit eingeführt

Aufgrund der Geburtenschwachen Jahrgänge, besonders gegen Anfang der 2000er Jahre, sank die Zahl der tauglichen Männer – damit auch die der Zivildiener.

2001 wurde die bislang geringste in Österreich jemals registrierte Geburtenzahl verzeichnet. Screenshot: STATISTIK AUSTRIA / Geborene

2001 wurde die bislang geringste in Österreich jemals registrierte Geburtenzahl verzeichnet. Screenshot: STATISTIK AUSTRIA / Geborene

 

Um den Geburtenschwachen Jahrgängen entgegenzuwirken, wurde 2021 die Teiltauglichkeit eingeführt. Dadurch können junge Männer mit leichten körperlichen Einschränkungen auch den Grundwehr- oder Zivildienst leisten. Teiltaugliche Zivildiener werden Einrichtungen zugewiesen, so das BMLRT, bei denen sie Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung ausüben, wie etwa administrative Tätigkeiten. Vergangenes Jahr waren rund 200 teiltaugliche Männer zivildienstpflichtig.