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Digitale Grundbildung: Was lernen Schüler ab dem Herbst?
Im kommenden Herbst wird in Österreich ein neues Schulfach eingeführt: „Digitale Grundbildung“. Das neue Pflichtfach folgt einer bisher verbindlichen Übung, Zur-Sache berichtete bereits. Was die Schülerinnen und Schüler ab Herbst erwartet und wie die Umsetzung in der Praxis aussehen soll, hat sich Zur-Sache genauer angesehen.
Auswirkungen der Medien auf die Gesellschaft
Im Zusammenhang mit dem neuen Pflichtfach ist Bildungsminister Martin Polaschek wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler abseits von der grundlegenden Bedienung eines Computers lernen, wie man sich in der digitalen Welt richtig bewegt. Dazu zählt unter anderem, wie man Informationen in der digitalen Welt verarbeitet – vor allem im Bezug auf Medien und dem Erkennen von Fake News.
In den letzten Jahren hat die Verbreitung dieser so genannten Fake News – also die Verbreitung von Falschnachrichten mit manipulativem Charakter – stark zugenommen. Diese sind durchaus nicht immer leicht erkennbar. Umso wichtiger ist es, bereits in jungen Jahren aufzuklären und entschlossen gegen Demokratiefeindlichkeit und Wissenschaftsfeindlichkeit vorzugehen.
Ein weiterer wichtiger Punkt im neuen Lehrplan ist der Umgang mit Cybermobbing. Dabei setzt das Bildungsministerium einerseits auf Sensibilisierung, andererseits möchte man aber auch Betroffenen selbst Hilfe bieten.
„Der Computer gehört zum Unterricht wie der Ball zur Turnstunde. Daher statten wir die Schülerinnen und Schüler mit Laptops und Tablets aus und starten im kommenden Schuljahr das Pflichtfach Digitale Grundbildung“, erklärte Bildungsminister Martin Polaschek.
Coding und Computational Thinking
Was sich hinter den Begriffen „Coding“ und „Computational Thinking“ verbirgt, ist nicht jedem klar. Das soll sich in Zukunft ändern. Der Begriff „Coding“ bedeutet vereinfacht ausgedrückt das Programmieren. Im digitalen Zeitalter steckt praktisch überall Programmcode. In der Software von Computern und Laptops über Smartphones bis hin zu den Chips in einer Mikrowelle oder einer modernen Kaffeemaschine.
Der Begriff „Computational Thinking“ bedeutet sehr vereinfacht ausgedrückt, das Verständnis Probleme so auszudrücken, sodass diese von einem Computer ausgeführt werden können und hängt somit auch mit dem „Coding“ zusammen. Coding und Computational Thinking würden in nahezu der gesamten Berufswelt immer wichtiger werden, heißt es aus dem Bildungsministerium.
„Schülerinnen und Schüler sollen lernen sich in der digitalen Welt zu bewegen, die Informationen darin zu verarbeiten und sie zu gestalten. Damit erwerben künftig alle Schülerinnen und Schüler digitale, informatische und medienpädagogische Grundkompetenzen“, so der Bildungsminister.
Zusätzlich sollen die Schülerinnen und Schüler mit dem neuen Pflichtfach auch im Bereich der Cybersecurity sensibilisiert werden und beispielsweise entsprechende Vorkehrungen treffen können, um ihre Geräte und Inhalte vor Computerviren und Schadsoftware zu schützen.
Ökologisches Denken fördern
Wie werden Energie und Rohstoffe im Zusammenhang mit der Digitalisierung weiter genutzt werden? Das sind ebenfalls Fragen, die uns in Zukunft immer öfter begleiten werden. Umso wichtiger, dass man bereits in der Schule ansetzt und Schülern die Kompetenz erlernt ökologisch Probleme zu lösen.
Die Lehrinhalte folgen dem Aktionsplan für digitale Bildung 2021 – 2027 der EU-Kommissionwird in der Presseaussendung des Bildungsministeriums betont.
Die Einführung des Gegenstands „Digitale Grundbildung“ ist besonders für das spätere Leben der Kinder wichtig, denn dadurch werden zielgerecht Berufslaufbahnen im digitalen und naturwissenschaftlichen Bereich gefördert.