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Gute Aussichten für Österreichs Wirtschaft

Österreichs Wirtschaft wächst weiter, prognostiziert die Europäische Kommission. Foto: iStock.com/ Simon Skafar

Die aktuelle Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission für Österreich zeichnet ein positives Bild: Das Wirtschaftswachstum könnte heuer 4,3 % betragen. Der Arbeitsmarkt hat sich erholt, es fehlen allerdings Arbeitskräfte. Der Tourismus erholt sich ebenfalls, wenn auch langsam. Der private Konsum steigt wieder an, das bedeutet Nachfrage und Umsätze.

 

Erholung nach tiefster Rezession

Österreichs Wirtschaft hat sich nach der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg erholt und erreichte im dritten Quartal 2021 das Leistungsniveau der Zeit vor der Krise. Da jedoch zu Jahresende 2021 wieder Maßnahmen gegen COVID-19-Infektionen gesetzt wurden, erreichte das Wachstum für das gesamte Jahr 2021 mit 4,7 % einen geringfügig niedrigeren Wert als erwartet.

 

Rückkehr der Wintersaison

Im Jahr 2022 wird sich das reale BIP-Wachstum weiter erholen, schreibt die Kommission. Die Ursache dafür sind die Lockerung der Maßnahmen und die – wenn auch langsame – Rückkehr der Winterskisaison. Wörtlich heißt es in der Prognose: „Auf Jahresbasis wird erwartet, dass das reale BIP im Jahr 2022 um 4,3 % wachsen wird.“

 

Privater Konsum trägt weiteren Aufschwung

Im Jahr 2023 dürfte sich das reale Wachstum weiter erhöhen, allerdings mit 2,3 % etwas schwächer als heuer. Die Expansion dürfte vor allem vom privaten Konsum getragen werden. Dieser profitiert von der aufgestauten Nachfrage, von der Erholung des Dienstleistungs- und Tourismussektors und der Zunahme der privaten Investitionen. Weitere Unterstützung des Aufschwungs kommt von der ökosozialen Steuerreform.

 

Mangel an Arbeitskräften bremst

Gebremst wird die Expansion jedoch zunehmend durch den Mangel an Arbeitskräften sowohl für hochqualifizierte Berufe als auch für gering qualifizierte Arbeitnehmer in der Dienstleistungs- und Tourismusbranche.

 

Inflationsdruck wird nachlassen

Wie in anderen EU-Mitgliedstaaten wirken sich steigende Öl-, Gas- und Strompreise spürbar auf die Inflation aus. Weitere Erhöhungen ergeben sich aus der schrittweisen Einführung der Kohlenstoffbepreisung. Insgesamt dürfte die Energieinflation in diesem Winter hoch bleiben, sich aber im Laufe des Jahres 2022 abschwächen. Nach 2,8 % im Jahr 2021 wird für dieses Jahr ein Höchststand von 3,3% Gesamtinflation prognostiziert, bevor sie sich 2023 allmählich auf 2,2 % abschwächt, schreibt die Kommission zu dem dann nachlassenden Inflationsdruck.

 

Europäische Perspektive zeigt Erholung

Nach einer Schwächephase soll die wirtschaftliche Expansion im zweiten Quartal dieses Jahres wieder an Fahrt gewinnen und über den Prognosezeitraum robust bleiben. Nach einer kräftigen Erholung um 5,3 % im Jahr 2021 wird die EU-Wirtschaft nun wie im Euroraum im Jahr 2022 voraussichtlich um 4,0 % und im Jahr 2023 um 2,8 % (2,7 % im Euroraum) wachsen. Dies ist der Kern der Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission für den EU-Raum im Winter 2022, der am Donnerstag in Brüssel veröffentlicht wurde.