Berichte
Neue Hilfen für Opfer von Kriminalität und Terror
Anlässlich des europäischen Tags der Kriminalitätsopfer wird seit 2011 einmal jährlich ein Symposium der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING und dem Bundesministerium für Inneres veranstaltet. Dabei wird die Frage gestellt, wie es den Opfern von Straftaten psychisch, physisch und finanziell ergeht und wie man den Opfern besser helfen könne. Heuer lud das Bundesministerium für Inneres gemeinsam mit dem WEISSEN RING erneut zu einem Online-Symposium.
Terror – Eine besondere Form der Gewalt
Dieses Jahr stand der Tag der Kriminalitätsopfer am 22. Februar 2022 in Österreich ganz im Zeichen der Gewalt durch Terror. Ausgehend vom Terroranschlag vom 2. November 2020 in Wien beleuchteten die Vortragenden verschiedene Aspekte des Themas und zeigten auf, welche Erkenntnisse sich aus den Erfahrungen für die Zukunft ziehen lassen, so der WEISSE RING.
„Ohne Zweifel hat die Corona-Pandemie zu einer Radikalisierung an den extremen Rändern unserer Gesellschaft geführt – die Gefahr, die von extremistischen Gruppierungen ausgeht, ist daher evident und muss auch unter diesen Aspekten betrachtet werden“, sagte Innenminister Gerhard Karner anlässlich des Online-Symposiums zum Tag der Kriminalitätsopfer.
Extremismus sei, so Karner, ohne Unterschied ob dieser politisch oder religiös motiviert ist, eine der aktuellsten Bedrohungen für die Sicherheit der Menschen in unserem Land. Die Terrornacht vom 2. November 2020 sei noch vielen Menschen im Gedächtnis und das Ziel von Terror und Hass sei, die Gesellschaft zu spalten, so der Innenminister. Dies haben wir nicht zugelassen, „wir haben unsere Freiheit und Demokratie verteidigt – und wir werden das auch in der Zukunft tun“, sagte Karner.
Online-Symposium
Seit 2011 veranstaltet die Verbrechensopferhilfe WEISSER RING und das Innenministerium, am europäischen Tag der Kriminalitätsopfer, ein Symposium zu einem aktuellen Thema. Wie bereits im Vorjahr fand die diesjährige Veranstaltung „Terror und seine Folgen für die Opfer“ online statt.
Nach dem 2. November 2020 habe sich der WEISSE RING sofort um die Opfer des Anschlags gekümmert und habe ein umfassendes Hilfsangebot eingerichtet, erklärte der Präsident der Verbrechensopferhilfe Udo Jesionek. Die Opferarbeit sei nach dem Terroranschlag vor neuen Herausforderungen gestanden, so Jesionek weiter.
Das Online-Symposium soll wesentliche Impulse für die Arbeit mit den Opfern des Terrors und allenfalls zu Adaptierungen im Verbrechensopfergesetz führen, ergänzte der Präsident der Verbrechensopferhilfe. Für ihn sei unter anderem eine zentrale Telefonnummer als Anlaufstelle nach einem Terroranschlag für alle Opfer und die gesetzliche Verankerung der Opfer-Definition im Zusammenhang mit Terror, sowie eine Evaluierung der Höhe der vorgegebenen Entschädigungen nach dem Verbrechensopfergesetz wesentlich.
Umgesetzte Maßnahmen
Bereits kurz nach dem Anschlag des 2. November seien zahlreiche Maßnahmen getroffen worden, um die Sicherheit der Menschen weiter zu erhöhen, erläuterte Innenminister Karner. So hob dieser hervor, dass unter anderem ein großes Anti-Terrorpaket in der Höhe von 500 Millionen Euro beschlossen wurde und der Umbau des Verfassungsschutzes abgeschlossen.
Zudem wurde mit dem Budget für 2022 das höchste Sicherheitsbudget in der Geschichte des Innenministeriums beschlossen.
Beiträge zum nachsehen:
Die Beiträge des Tags der Kriminalitätsopfer 2022 sind online für zwei Wochen auf der Website des BMI abrufbar. Weitere Informationen können auf der Website der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING abgerufen werden.