Das ist der nächste Schritt zur Energiewende: Das Europaparlament gibt grünes Licht für die Nutzung der Biomasse. Dies gilt als Erfolg für den Einsatz von Holz als Energieträger und für Bewirtschaftung der Wälder, erklärt Europa-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer. Holz ist in Österreich der bedeutsamste Energieträger für Raumwärme.

 

Neue Richtlinie zu Erneuerbaren Energien

„Heute geben wir endgültig das grüne Licht für die Nutzung nachhaltiger Biomasse in Europa“, sagt Simone Schmiedtbauer, Land- und Forstwirtschaftssprecherin der ÖVP-Delegation im Europaparlament zur Abstimmung über die Erneuerbaren-Energien-Richtlinie im Europaparlament.

Die EU-Kommission hatte ursprünglich vorgeschlagen, Biomasse aus den – in Österreich nachhaltig bewirtschafteten – Wäldern nicht mehr als grün anzuerkennen. Anlass dafür war die Art der Bewirtschaftung riesiger Waldflächen etwa in Teilen Nordeuropas. In Österreich ist hingegen die nachhaltige, also die Substanz erhaltende Bewirtschaftung der Wälder gesetzlich vorgeschrieben.

Vor diesem Hintergrund konnte „der Irrweg der EU-Kommission erfolgreich abgewendet werden“, erklärte Schmiedtbauer nach der Abstimmung in Straßburg in einem Pressestatement: „Wir können auch in Zukunft auf den nachwachsenden Rohstoff Holz zur Energiegewinnung setzen.“

Das ergibt einen nächsten Schritt zur Energiewende in Österreich.

 

Energiewende für Klimaziele

Das politische Engagement der ÖVP-Delegation hat sich gelohnt, um Klimaziele zu erreichen: „EU-weit sollen 42,5 Prozent unserer Energie bis 2030 aus erneuerbaren Quellen stammen. Nun können wir das große Potential unserer heimischen Wälder für die Energiewende nutzen.“

Damit ist eine leistbare lokale und regionale Energieversorgung gesichert, sagt Schmiedtbauer.

Biomasse sei in privaten Haushalten bereits die beliebteste Wärmequelle und werde immer gefragter: Alleine letztes Jahr wurde in Österreich die Rekordanzahl von 31.000 modernen Holzzentralheizungen abgesetzt, erklärt die Europaabgeordnete.

 

Holz wichtigster Rohstoff für Raumwärme

Holz ist mit einem Anteil von 41 % der wichtigste Energieträger für Raumwärme, ergibt eine im September veröffentlichte Analyse des Biomasse-Verbandes. Heizöl und Erdgas sind lediglich in je 19 % der Heizungsanlagen der Energieträger.

„Energieholz aus heimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft liefert klimafreundliche und krisensichere Energie aus der Region“, sagt Franz Titschenbacher, Präsident des Biomasse-Verbandes.

Rund 734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder Öfen) als primäres Heizsystem. Dazu kommen mehr als 1,2 Millionen Fernwärmeanschlüsse in Österreich, die gut zur Hälfte mit biogener Fernwärme beliefert werden. Der Austausch veralteter Anlagen könnte die Emissionen an Feinstaub um 85 % und den Verbrauch an Holz um 40 % vermindern.