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WIFO-Index zu Wirtschaftsklima zeigt leicht nach oben

Lohn für Leistung: Begünstigung für Überstunden wird ausgeweitet. Foto: istock/lamontak590623

Es macht sich nach den multiplen Krisen in der österreichischen Wirtschaft wieder etwas Optimismus breit. Das WIFO veröffentlichte am Donnerstag den Index für das Konjunkturklima. Demnach hat sich die Stimmung im Jänner leicht verbessert.

 

Perspektiven für die Produktion

In der Sachgütererzeugung ging der Index der aktuellen Lagebeurteilung zwar weiter zurück, die Erwartungen für die kommenden drei Monate hellten sich jedoch auf. Der Preisdruck aus dem Ausland lässt allmählich nach, treibt aber verzögert die Verbraucherpreise und damit die Inflationsrate, heißt es in einer Aussendung des Wirtschaftsforschungsinstitutes.

„Trotz schwacher Konjunktur beklagen viele Unternehmen einen Mangel an Arbeitskräften. Zwar stieg die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse nach Überwindung der COVID-19-Krise stark an, jedoch liegt das Volumen der geleisteten Arbeitsstunden noch immer unter dem Vorkrisenniveau“, so der Autor des aktuellen Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.

Die heimische Wirtschaft schrumpfte im 4. Quartal 2022. Trotz eines BIP-Rückgangs um 0,7 % gegenüber dem 3. Quartal ergab sich für das Gesamtjahr 2022 dennoch ein Wirtschaftswachstum von 4,7%.

Die Industrie hingegen verzeichnete im 4. Quartal einen leichten Anstieg ihrer Wertschöpfung gegenüber der Vorperiode, die Bauwirtschaft dagegen einen deutlichen Rückgang um 0,9 %. Noch stärker fiel er in den Bereichen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr sowie Beherbergung und Gastronomie mit insgesamt –2,7 % aus. Während die hohe Inflation den realen Konsum der privaten Haushalte dämpfte, stimulierten Investitionen und die Nachfrage aus dem Ausland die heimische Wirtschaft.

 

Stimmung je nach Sektoren unterschiedlich

Der Konjunkturindex vom Jänner 2023 zeigt zum einen ein positives, und zum anderen ein anhaltend negatives Stimmungsbild innerhalb der Unternehmen.

Nach wie vor skeptisch ist die Aussicht in der Sachgütererzeugung als auch in der Bauwirtschaft. In beiden Sektoren schätzten die befragten Unternehmen die aktuelle Lage erneut pessimistischer ein als in den Vormonaten. Eine Verbesserung ergab sich lediglich im Dienstleistungsbereich. Bei den Erwartungen zur künftigen Geschäftslage, die sich zwischen Frühjahr und Herbst 2022 deutlich eingetrübt hatten, ist seit November wieder ein Aufwärtstrend zu beobachten.

Die Inflationsrate hatte in Österreich im Oktober 2022 mit 11 % einen vorläufigen Höchstwert erreicht und war in den beiden Folgemonaten – wie auch im Euro-Raum – wieder gesunken. Anders als im Durchschnitt des Euro-Raums setzte sich dieser Rückgang im Jänner 2023 nicht weiter fort, vielmehr schnellte die Rate in Österreich erneut in die Höhe und übertraf mit 11,1 % den Wert von Herbst 2022.

Das Nachlassen der Konjunktur spiegelt sich seit kurzem auch auf dem Arbeitsmarkt. Nach ersten Berechnungen erhöhte sich die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten zu Jahresanfang nicht weiter. Im Vergleich zum Vormonat zeigten die um saisonale Einflüsse bereinigten Daten eine Stagnation (+0,1 %). Im Vorjahresvergleich ergab sich dagegen immer noch eine kräftige Ausweitung um 1,7 %, stellen die Wirtschaftsforscher fest.