Berichte
Warum Österreich gut durch die Corona-Krise gekommen ist
Im Durchschnitt wird in Österreich jede Sekunde eine Person geimpft. Somit nähert sich Österreich mit großen Schritten der Herdenimmunität. Diese ebnet den Weg aus der Corona-Krise. Das ist aber keinesfalls selbstverständlich. Zur-Sache analysiert, wieso Österreich bisher gut durch die Gesundheits-Krise gekommen ist.
Regionalisierung von Maßnahmen
Bereits früh hat Österreich begonnen, die Corona-Schutzmaßnahmen zu regionalisieren. Dadurch konnte die Ausbreitung des Virus – oder wie noch dieses Jahr einer Mutation – eingedämmt werden. Die Schaffung der ersten EU-Modellregion für das Impfen im Tiroler Bezirk Schwaz stellte einen Meilenstein in der Regionalisierung der Maßnahmen da. So konnte in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, der Europäischen Union und des Landes Tirol ein hoher Anteil der Schwazer Bevölkerung geimpft werden. Die dafür benötigten 100.000 Impfstoff-Dosen von BionTech/Pfizer wurden zusätzlich zu den regulären Lieferungen von der EU bezogen.
Bereitstellung von Gratis-Tests
Österreich setzte in der Corona-Krise vor allem auf Covid-19-Massentests. Dabei wurden im Zuge der Kampagne „Österreich Testet“ auch diese Tests unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Testmöglichkeiten bestanden bei Apotheken, Teststraßen und teilweise in Betrieben. Diese Massentests halfen einerseits, möglichst viele Corona-Infektionen aufzudecken und andererseits, etwaige Infektionsketten frühzeitig durchbrechen zu können. Somit erreichte die Auslastung auf den Intensivstationen nie die maximale Obergrenze.
FFP2-Schutzmasken
Ab dem 25. Jänner 2021 setzte Österreich als eines der ersten EU-Länder auf das Tragen der FFP2-Schutzmasken. FFP2-Masken sind nach wie vor beim Einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Dienstleistern eine Pflicht, da sie als wirksameres Mittel zum Schutz gegen eine mögliche Übertragung des Coronavirus gelten als Stoff- oder OP-Masken. Die Wirksamkeit dieser Masken wurde durch den Virologen Norbert Nowotny bestätigt. Er bezeichnet diese Masken „als notwendigen Schritt im Kampf gegen das CoV-Virus, speziell auch gegen die britische Virusmutation“. Im Gegensatz zur FFP2-Maske schützt der übliche Mund-Nasen-Schutz nur vor einer Tröpfcheninfektion.
Förderung der Forschung
Die Bundesregierung investierte auf nationaler Ebene 26 Millionen Euro in die Corona-Forschung. Zudem wird in Klosterneuburg (NÖ) oder bald auch in Kundl (Tirol) Covid-19-Impfstoff produziert. Damit leistet Österreich einen Beitrag zur internationalen Forschung und Produktion der Corona-Impfstoffe. Zur-Sache hat bereits über die Impfstoff-Produktion einen detaillierten Report präsentiert.
Bewältigung der sozioökonomischen Folgen
Österreich hat als Mittel gegen die ökonomischen Folgen der Corona-Krise bis jetzt mehr Hilfe pro Kopf ausgezahlt als jedes andere Land. So hat in Österreich in den Jahren 2020 und 2021 über 10 % des Brutto-Inlandproduktes (BIP) für Covid-19-Hilfsmaßnahmen verwendet. Der EU-Durchschnitt liegt bei 5,5 % des BIP, wie das Wirtschaftsinstitut EcoAustria bestätigte.
Insgesamt ermöglichen die umfangreichen Unterstützungen nicht nur das wirtschaftliche Comeback der Unternehmen, sondern Arbeitnehmern den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Das beweisen die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt und etwa die Erfahrungsberichte der Gastronomen aus der Praxis.
Umfassender Einsatz für Impfstoff
Zudem hat die Bundesregierung stets besonderes Augenmerk auf die Beschaffung von Impfstoffen gelegt. Den Einsatz von Bundeskanzler Sebastian Kurz für mehr Impfstoff für Österreich bestätigte unter anderem die Pfizer-Austria-Sprecherin Renée Gallo-Daniel live in einem TV-Interview.
Dass in Österreich ausreichend Impfstoff vorhanden ist und weiterhin geliefert wird, beweisen die Zahlen: Insgesamt wurden bis jetzt rund 6 Mio. Impfdosen nach Österreich geliefert. Noch im zweiten Quartal 2021 wurden 3,9 Mio. Dosen geliefert, bis zu 7 Mio. werden erwartet. Im dritten Quartal 2021 – also vom 1. Juli bis zum 30. September – sollen 9 Mio. Impfdosen nach Österreich geliefert werden. Weiters sind Impfstofflieferungen bereits bis 2022 geplant.