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225 neue Radpanzer für das Bundesheer

Das Bundesheer wird weiter aufgerüstet und modernisiert. Am Montag wurde der Vertrag zur Anschaffung von 225 Pandur-Radpanzern unterschrieben. Foto: www.bundesheer.at

Es ist die größte Beschaffungsaktion der Landstreitkräfte seit über 20 Jahren und ein weiterer Schritt in der Modernisierung des Bundesheeres. Am Montag unterzeichnete die Verteidigungsministerin den Vertrag zur Anschaffung von 225 neuer Pandur- Radpanzer. Kostenpunkt 1,8 Milliarden Euro, mehr als 200 österreichische Unternehmen sind an der Produktion beteiligt.

Nehammer bei Vertragsunterzeichnung

Beim Österreichischen Bundesheer wird die Investitionsoffensive fortgesetzt. Nach der Erhöhung des Heeresbudgets (Zur-Sache berichtete) wird nun ein weiterer Schritt im Investitionsprogramm umgesetzt. „Heute ist ein guter Tag für die Sicherheit Österreichs. Österreich schafft 225 neue Pandur an. Wir investieren in die Landesverteidigung und somit in die Sicherheit unseres Landes. Eine wehrhafte Demokratie bedingt ein verlässliches Bundesheer im Einklang mit unserer Neutralität“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer im Rahmen einer Pressekonferenz.

 

„Pandur Evolution“ als Teil des „Aufbauplans 2032+“

Der Auftrag sieht neben der Lieferung von hochmodernen Mannschaftstransportpanzern und flexiblen Umrüstsätzen für Sanitäts-, Führungs- und Panzerabwehr-Missionen acht weitere Fahrzeugvarianten vor, die neu in das Bundesheer eingeführt werden. Die Fahrzeugfamilie „Pandur Evolution“ wird dabei um die Varianten 120-mm-Mörserkampfsystem, mobile Flugabwehr und elektronische Kampfführung ergänzt.

Die Beschaffung erfolgt im Rahmen des “Aufbauplans 2032+“, mit dem die österreichischen Streitkräfte umfassend modernisiert werden sollen. Mit der Nachbeschaffung werden die mittleren infanteristischen Kräfte des Bundesheeres einen wesentlichen Zuwachs an Mobilität, Schutz und Durchsetzungsfähigkeit erfahren.

 

Panzer-Produktion in Österreich

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner betonte in der Pressekonferenz den starken Nutzen für die heimische Wirtschaft: „Die Beschaffung von zusätzlichen 225 ‚Pandur Evolution‘ in unterschiedlichen Varianten ist die größte Beschaffung seit 20 Jahren bei den Landstreitkräften des Österreichischen Bundesheeres. Mit dem Investitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro investieren wir nicht nur in die Sicherheit Österreichs, sondern auch in den Wirtschaftsstandort Österreich. Damit sichern und schaffen wir Arbeitsplätze bei mehr als 220 Unternehmen. Mit der nationalen Pandur-Produktion liegt die Wertschöpfung in Österreich bei 70 Prozent.“

Mehrere Bataillone werden aufgerüstet

Mit den beschafften Geräten wird in Zukunft insbesondere die 3. Jägerbrigade, die ihre Verbände in Niederösterreich, Steiermark und im Burgenland hat, ausgestattet. Darunter befinden sich das Jägerbataillon 17, Jägerbataillon 19, Jägerbataillon 33, das Jägerbataillon Burgenland, ein Milizverband, sowie das Pionierbataillon 3.
Bislang stehen 100 „Pandur Evo“ unter Vertrag, deren drittes Lieferlos sich gegenwärtig in der Fertigung und Auslieferung befindet. Die Produktion des nunmehr beauftragten vierten Loses wird nahtlos anschließen und ermöglicht weitere Investitionen und den Aufbau hochqualifizierter Arbeitsplätze am Produktionsstandort Wien.

 

Pandur mit langer Tradition beim Heer

„Seit der Unterschrift des ersten Lieferloses 2016 haben wir durch Einbindung von mehr als 200 österreichischen Unterauftragnehmern das Fundament für hohe Wertschöpfung in Österreich gelegt. Darauf aufbauend bildet das nunmehr vierte Lieferlos über 225 ‚Pandur Evo‘ einen weiterführenden Beitrag zur geschützten Mobilität des Österreichischen Bundesheeres und erlaubt uns und unseren Zulieferunternehmen, weitere Fachkräfte einzustellen und in den Produktionsstandort Österreich zu investieren“, so der Geschäftsführer der GDELS-Steyr, Martin Reischer.

 

Die Pandur-Geschichte

Die gleichermaßen kompakten wie leistungsfähigen „PANDUR EVO 6×6“ werden bei GDELS-Steyr in Wien-Simmering gebaut, dem nationalen Kompetenzzentrum für geschützte militärische Mobilität auf Rad und Kette. Der Mannschaftstransportpanzer „Pandur Evolution“ ist die Weiterentwicklung des bewährten „Pandur“. Das gepanzerte Radfahrzeug bietet den Soldaten im Inneren Schutz vor Splittern, vor Beschuss durch Infanteriewaffen sowie vor Minen. Zusätzlich zeichnet sich das Fahrzeug durch gute Beweglichkeit und hohe Geschwindigkeit aus. Der „Pandur Evolution“ kommt bei Infanterieverbänden zum Einsatz. Im Bundesheer werden die Radpanzer seit 1996 verwendet. Etwa 850 Pandur in den Konfigurationen 6×6 und 8×8 sind heute weltweit im Einsatz. Zu den Nutzern zählen unter anderem Belgien, Portugal oder auch die USA.